Steuerberater für Einzelunternehmen: Kosten, Vorteile und Nachteile.

Steuerberater für Einzelunternehmen: Lohnt es sich? Kosten, Vor- und Nachteile!

Buchhaltungsbutler - Buchhaltungssoftware

Steuern sind so gar nicht dein Ding – am liebsten würdest du dir Hilfe von einem Steuerberater holen. Doch lohnt sich das als Einzelunternehmer überhaupt? Und wobei kann dich eine Steuerberatung eigentlich unterstützen?

Ein Steuerexperte ist nicht allein für den Jahresabschluss zuständig, sondern kann dir in vielerlei Hinsicht helfen: Von der Unterstützung in der Gründungsphase zur Überprüfung der Finanzen im Geschäftsbetrieb bieten Kanzleien viele Leistungen, die Unternehmern das Leben erleichtern.

In diesem Artikel erfährst du, wie viel die Dienste von Steuerberatern kosten und ob sich dies für dich lohnt. 

Steuerberater für Einzelunternehmen – die wichtigsten Fakten

  • Einzelunternehmer haben keine rechtliche Verpflichtung, die Dienste eines Steuerberaters zu nutzen. 
  • Ihre Buchführung sowie den Jahresabschluss und Steuererklärung können Selbstständige theoretisch selbst übernehmen – vorausgesetzt, sie haben ein gewisses steuerliches Grundwissen und Verständnis.
  • Ist das Unternehmen größer oder sind die Geschäftsvorgänge kompliziert, lohnt sich eine Steuerberatung. So können Fehler vermieden, Zeit und Geld gespart werden. 
  • In jedem Fall helfen Buchhaltungssoftwares und Tools bei Steuerangelegenheiten – egal ob mit oder ohne Steuerberater.

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Ist ein Steuerberater für Einzelunternehmen Pflicht? 

Rein rechtlich gesehen stehen Einzelunternehmer nicht in der Pflicht, die Dienste eines Steuerberaters zu nutzen. Du kannst die Buchhaltung sowie den Jahresabschluss mit Steuererklärung für dein Business also theoretisch auch selbst übernehmen, ein Familienmitglied oder einen Bekannten damit betreuen.

Die andere Frage ist, ob sich ein Steuerberater für dein Einzelunternehmen lohnen kann. Denn mit einem Steuerberater hast du nicht nur jemanden, der die lästige Aufgabe der Buchführung für dich übernimmt, sondern auch einen Steuerexperten, der dir gegebenenfalls steuerliche Tipps geben kann.

Natürlich hat dies auch Nachteile: allen voran den Fakt, dass Berater ihre Dienste oft teuer verkaufen.

Leistungen von Steuerberatern

Welche Leistungen ein Steuerberater für ihr Einzelunternehmen übernehmen soll, entscheiden Unternehmer selbst. Unter anderem bieten Kanzleien und Online-Anbieter diese Services an:

  • Erstellung eines Businessplans, sowohl vor der Existenzgründung des Einzelunternehmens als auch in den ersten Geschäftsjahren oder sogar später
  • Finanzbuchhaltung
  • Lohnbuchhaltung
  • Jahresabschluss und Steuererklärung (u. a. Einkommensteuererklärung, Umsatzsteuererklärung, Gewerbesteuererklärung)
  • Monatliche oder vierteljährliche Umsatzsteuervoranmeldung
  • Hilfe bei Betriebsprüfungen
  • Kommunikation mit dem Finanzamt
  • Controlling

Dies ist nur eine kleine Auswahl der Leistungen, die Steuerberatungen Einzelunternehmen anbieten.

Kosten für Steuerberatung

Welche Kosten für einen Steuerberater anfallen, ist schwierig pauschal zu beantworten. Dabei kommt es darauf an, welche Art und welchen Umfang von Beratung durch einen Steuerberater du dir wünschst.

Dies sind die wichtigsten Kriterien, die sich auf die Steuerberatergebühren auswirken:

  • Gegenstandswert (meist Nettoumsatz)
  • Art bzw. Charakteristik deiner Tätigkeit (z. B. Gewerbe, Freiberufler, Kleinunternehmer)
  • Anzahl der Konten, Belege und Buchungen
  • Art der Gewinnermittlung bzw. des Jahresabschlusses (Einnahmen-Überschuss-Rechnung [EÜR] oder Gewinn- und Verlustrechnung [GuV] mit Bilanz)
  • Angestellte

Die Gebühr wird aufgrund der benötigten Services und der Einkünfte berechnet. Die Steuerberaterkosten richten sich dabei nach der gesetzlichen Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV). Dabei wird unterschieden zwischen Wertgebühr (nach dem Gegenstandswert), Rahmengebühr (individueller Ermessensspielraum innerhalb Mindest- und Höchstgebühr) und Zeitgebühr (nach Zeitaufwand).

Die StBVV enthält Tabellen, welche die Gebühren nach Services aufteilen. Die Kosten für die Leistungen staffeln sich darin nach Einkünften. Dabei sind jedoch keine festen Beträge angegeben, sondern ein Ermessensspielraum, beschrieben in Zehnteln. 

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Steuerberaterkosten Rechenbeispiel

Für eine Einkommensteuererklärung mit Einkünften über 8.000 Euro liegt der Spielraum bei 1/10 bis 6/10 der vollen Vergütung (10/10). In den meisten Fällen wird der sogenannte Mittelwert berechnet:

(1+6) / 2 = 3,5

Es ist also zu erwarten, dass dein Berater dir 3,5/10 für seine Dienste berechnet, es wird also mit dem Faktor 0,35 gerechnet. Will er mehr verlangen, hast du ein Anrecht auf eine Erklärung warum – dies kann etwa in besonders komplizierten Situationen der Fall sein. 

Gehen wir davon aus, dass der Gegenstandswert, also deine Einkünfte ohne Verluste, bei 23.000 Euro liegen. Dann liegt die volle Gebühr laut Tabelle A bei 806 Euro. Die Rechnung würde dann so aussehen:

806 Euro x 0,35 = 282,10 Euro 

Du kannst also davon ausgehen, dass Kosten von 282,10 Euro für deine Einkommensteuererklärung auf dich zukommen. 

Den passenden Steuerberater finden: Tipps

Steuerberatungskanzleien gibt es viele – sich da für die richtige zu entscheiden, kann eine schwierige Aufgabe sein. Um den richtigen Steuerberater zu finden, kannst du diese Tipps beachten:

  • Seriosität: Das wichtigste Kriterium ist, dass der Steuerberater seriös ist und genügend Fachwissen mitbringt, um dich entsprechend zu beraten.

  • Prioritäten: Lege zuerst deine Prioritäten fest – ist dir etwa ein günstiger Preis wichtig oder soll sich der Steuerberater möglichst an deinem Wohnort befinden? 

  • Empfehlungen: Empfehlungen von Bekannten und Freunden können dich auf gute Steuerberater aufmerksam machen.

  • Sympathie: Damit die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert, sollte der Steuerberater dir sympathisch sein. Bei einem (oft kostenlosen) Erstgespräch findest du heraus, ob die Chemie stimmt und du mit dem Dienstleister zusammenarbeiten möchtest.

  • Nutze die Suche der Bundessteuerberaterkammer: Mit wenigen Klicks kannst du Filter einstellen (z. B. Branchenkenntnisse, Postleitzahl, Sprachen) und so den Anbieter finden, der am besten passt. 

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Du bist dir nicht sicher, welche Option sich für dich und dein Business am besten eignet?

In der folgenden Tabelle findest du eine Übersicht über die Vor- und Nachteile. 

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Vorteile

  • Günstigste OptionTools können Zeit sparen und den Prozess vereinfachen




  • Beratung durch ExpertenKeine Eigenhaftung im Falle von Fehlern




  • Örtlich flexibelGünstiger als Steuerberatungsbüros


Nachteile

  • Gefahr von FehlernOhne Steuerwissen nicht möglichZeitaufwand




  • Teuerste OptionOft begrenzte Auswahl je nach Wohnort




  • Kommunikation eventuell komplizierterÜberprüfung der Seriosität des Anbieters notwendig


Übernimmst du deine Buchhaltung und Steuer selbst, kannst du dafür Tools nutzen. Buchhaltungssoftwares wie die von DATEV oder sevDesk* erleichtern dir sowohl die eigene Buchhaltung als auch die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater.

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Zusätzlich zu den klassischen Buchführungsprogrammen gibt es nützliche Tools wie WISOSteuer*. Dieses browserbasierte Programm hilft Unternehmern – von selbstständig bis Personengesellschaft – bei ihrem Jahresabschluss.

Dafür nutzt es die sogenannte vorausgefüllte Steuererklärung (VaSt). Einige überzeugende Vorteile des Tools: Es ist extrem einfach zu bedienen und du bezahlst erst nach Abgabe deiner Unterlagen ans Finanzamt.

So kannst du die Steuerberaterkosten senken

Steuerberatungs-Services sind nicht ganz günstig – besonders für Selbstständige, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Mit einigen Tricks kannst du die Kosten senken:

  • Belege geordnet halten: Eine lückenlose und einwandfreie Dokumentation all deiner Geschäftsvorgänge kann Zeit sparen – sowohl für den Steuerberater als auch, wenn du deine Buchhaltung selbst übernimmst.
  • Kosten für die Steuerberatung absetzen: Holst du dir Hilfe in steuerlichen Angelegenheiten, kannst du dies im nächsten Jahr von deiner Steuer absetzen, nämlich als Werbungskosten oder Betriebsausgaben. 
  • Tools nutzen: Buchhaltungsprogramme helfen dir dabei, deine Finanzangelegenheiten das ganze Jahr über geordnet zu halten. Oder du nutzt gleich ein Tool wie smartsteuer und machst deinen Jahresabschluss einfach selbst.

Ob es besser ist, dass du einen Steuerberater einstellst oder selbst deine Finanzen im Blick behältst, ist schwierig zu beantworten.

 Wäge alle Vor- und Nachteile ab und entscheide dementsprechend, was am besten zu deinem Unternehmen passt.

Fest steht: Tools wie WISOSteuer* und sevDesk* helfen dir sowohl bei der Zusammenarbeit mit einem Steuerberatungsbüro als auch dann, wenn du deine Steuerangelegenheiten selbst übernimmst.

FAQ

Brauche ich als Einzelunternehmer wirklich einen Steuerberater? 

Aus rechtlicher Sicht benötigst du nicht unbedingt einen Steuerberater. Kleine Unternehmen mit wenig Umsatz (z. B. Freiberufler mit Kleinunternehmerregelung oder Gewerbe mit weniger als 60.000 Euro Gewinn pro Jahr) und einem unkomplizierten Jahresabschluss (EÜR) können Buchführung und Steuererklärung grundsätzlich auch selbst erstellen. Andererseits kann dir ein kompetenter Steuerberater nicht nur Arbeit abnehmen, sondern dir auch bei steuerlichen Fragen beistehen.

Welche Steuerberatungskosten kommen auf mich zu?

Was ist besser: Kanzlei vor Ort oder Online-Steuerberatung?

Wie kann ich Kosten für den Steuerberater sparen? 

Kann ich mit den richtigen Tools die Steuern meines Einzelunternehmens selbst machen?

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